Jetzt geht das wieder los

Socken auf der Straße und im Park - eigentlich überall! Ich mache mir Sorgen. Im Sommer: nichts, auch irgendwie logisch, denn da findet man nur in Urlaubsgebieten aus dem Handgepäck geflüchtete Teile. Doch kaum beginnt die Kalte-Füße-Saison, schon liegen sie wieder rum: unschuldige Fußsäckchen, die keiner mehr will. Nun gut, habe ich anfangs gedacht, als das Phänomen mir erstmals bewusst ward und ich meinen Blick für Socken schärfte:

da wissen gequälte Seelen, die von der Waschmaschine und nicht für die Wäsche verantwortlichen Familienmitgliedern immer wieder um eine Socke betrogen werden, sich nicht mehr anders zu helfen. Weg damit! Weg mit den nutzlosen Überbleibseln, den Single-Socken. Bei Socken herrscht nunmal Paarbetrieb. Eine Weile hält man sich mit dem Swingerclub-Prinzip über Wasser - vor allem in der Stiefelsaison kriegt ja kein Mensch mit, dass ich eine lila Socke und einen roten Kniestrumpf trage. (Man denkt den ganzen Tag "Wenn Ihr wüsstet" und fühlt sich überlegen, bis der Abend heraufzieht, da man bei Leuten zu Besuch ist, die Hausschuhe für einen bereit halten)

Dann startet man Großaktionen: Man legt nach jeder Wäsche die Einzelsocken aufgereiht in den Flur, um die bei der nächsten Wäsche möglicherweise auftauchenden Pendants zuzuordnen und beglückt in den Schrank zu räumen. Dieses Verfahren hat, abgesehen von den ständigen Rufen "bitte nicht auf die Socken treten!", einige Schwachstellen. Die größte aber ist, dass die fehlenden Socken einfach weg sind.

Nun aber fällt meine Theorie von der wütend-resigniert auf die Straße expedierten Single-Socke in sich zusammen. (Zudem bliebe noch zu klären, weshalb diese Dinger nicht einfach im Hausmüll versteckt werden . . . Strafaktion?)

Denn jüngst sah ich ein Sockenpaar, ausgesetzt auf der Straße, im kalten Herbstwind (und es waren nichtmal Wollsocken!). Was war hier der Trennungsgrund? Waren es ursprünglich vier? (Was das bedeuten würde, lasse ich lieber im Dunkel)

Ach, ich kann mich nicht um alles kümmern! Da sind ja auch noch die Schuhe in den Bäumen, an Straßenschildern und Überlandleitungen!