Endlich ist es soweit

ich ergreife die wahrscheinlich einmalige Gelegenheit, die Zeitform des vollendeten Futur, dieser rätselhaftesten aller Zeitformen, zu benutzen. Achtung!

Eigentlich geht es ja um den Tatort und um den Polizeiruf. Ja, ich gebe es zu, ich gehöre zum Häuflein der republikweit verlachten letzten Aufrechten, die Sonntag Abend, ganz klar, telefonisch zwischen 20.15 und 21.45 nicht erreichbar sind und sich auch nichts anderes vornehmen, als sich pünktlich in Erwartung (mal sehen, wer heute dran ist) gräßlicher Verwicklungen krimineller Natur vor dem Fernseher zu platzieren.

Das heißt (und jetzt kommt's!) . . . ich werde demnächst zu diesem Klub gehört haben. Denn es wird immer langweiliger, spießiger, verschrobener, psychounlogischer - und meine Lieblingsteams kommen sowieso zu selten. Nächstes Jahr werden noch mehr Tatorte langweilig gewesen sein.

Deswegen wird  meine Anwesenheit am Tatort die längste Zeit gedauert haben.

Was ich aber unbedingt noch anmerken möchte: in deutschen fernsehweltPolizeistationen wird unglaublich viel renoviert. In letzter Zeit sehe ich regelmäßig Menschen in Malerkitteln auf Behördenfluren, die auf ein Zeichen des Regieassistenten die Malerrolle schwingen oder eine Tapetenbahn an die Wand halten, solange das Ernmittlerteam vorbei läuft. Auch passiert es immer häufiger, dass tatendurstige Kommissare ihr Büro betreten wollen, erst einmal über einen Eimer stolpern und  ihren Schreibtisch unter lauter Malerfolie versteckt finden (oder auch nicht). Oft müssen sie sogar zwischenzeitlich woanders arbeiten! So geht das nicht. Möglicherweise ist das die Ursache für die nachlassende Qualität der einzelnen Folgen.

Noch ist Hoffnung. Den Renovierungsbedarf an sich scheinen die Regisseure erkannt zu haben. Sie nehmen das mit dem Tapetenwechsel nur zu wörtlich.